Hildegard
Klaas (1932-2008) und Marita Klaas mit Pferdefuhrwerk in der Kiesgrube
(„Kisskaul“), die an der Straße von Hasborn nach Willwerscheid lag.
Links Alois Schmitz („Hoffmanns Alwis“), rechts unbekannt. In der
Kisskaul wurden Steine für den Wegebau gegraben. Die Bauern mussten
diese Steine dann mit ihren Wagen an die Einbaustelle fahren. Dies alles
geschah im Rahmen des Frondienstes, („Frien“), den die Bauern als
Gegenleistung für das von der Gemeinde zur Verfügung gestellte Land
erbringen mussten. Normalerweise war der Frondienst Männerarbeit,
insbesondere in der Kisskaul. Da der Vater von Hildegard und Marita,
Bernhard Klaas, jedoch gestorben und zu der Zeit kein Mann im Hause war,
mussten die beiden jungen Frauen die harte Fronarbeit verrichten. Sie
bewirtschafteten mit ihrer Mutter Maria auch den landwirtschaftlichen
Betrieb der Familie Klaas. Ihr jüngerer Vetter Herbert Koller
(1939-2015) wollte statt der Frauen den Frondienst verrichten. Da er
noch keine 16 Jahre alt war, wäre er jedoch nicht versichert gewesen, so
dass Bürgermeister Adolf Simon dies nicht gestattete.
Wegebau
mit Pferdefuhrwerk in Greimerath. Der gesamte Wegebau wurde per Hand
erledigt. Es gab keine Maschinen.
Alter Hasborner
Steinbruch am Mühlenpfädchen. Vermutlich wurde dieser Steinbruch bereits
vor 1900 stillgelegt. Die Konturen sind nur noch schwer erkennbar.
Ablagerungen
von Bleischlacke am ehemaligen Bahndamm (heute Maare-Mosel-Radweg) nahe
des Hasborner Sportplatzes. Diese Bleischlacke kam per Bahn aus den
Bleigruben in Mechernich, wurde einfach abgekippt und per Loren zur
Autobahntrasse transportiert, wo sie als Füllmaterial eingebaut wurde.
Siehe dazu den Bericht zum Autobahnbau, Seite 77.
Alter Hasborner
Steinbruch an der L52 nach Oberscheidweiler, Abzweigung zur Hasborner
Mühle. Dieser Steinbruch war bis in die 1950er Jahre in Betrieb. Das
letzte Haus, bei dem der Keller mit Steinen aus diesem Steinbruch gebaut
wurde, war das Haus von Katharina Maas (heute Helga Maas, Kirchstr. 4).
Edmund Schiefer erzählte folgende Geschichte. Sein Patenonkel Johann
Schiefer aus Willwerscheid ging oft mit einem großen, wilden Hund über
die Hasborner Gemarkung. Bei einem dieser Gänge jagte der Hund ein
Wildschwein und trieb es in Richtung Steinbruch, in den das Schwein
schließlich stürzte. Dort waren Adolf Simon und Jakob Hornung beim
Steinebrechen für den neuen Schuppen von Ewescht Simons. Sie sahen das
Schwein abstürzen. Sie stellten die Beute sicher, verbargen sie beim
Transport unter den Bruchsteinen und teilten sich den in der armen Zeit
sehr willkommenen Braten. Ob Johann Schiefer etwas abbekam, ist nicht
bekannt. Hat sich diese Geschichte so zugetragen? Jedenfalls hat Edmund
Schiefer sie mir so erzählt.
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