Ansichtskarte
des Gasthauses Lenerz (Zur Siedlung 3), genannt „Trini-Bar“, nach Trini
(Katharina Lenerz, 1919-2003). Die Trini-Bar existierte etwa zehn Jahre
in den 1960er Jahren und war insbesondere bei jungen Leuten beliebt.
Werbeanzeige
des Gasthauses Lenerz („Trini-Bar“), im Ausschank Caspary Bier aus
Trier, das es heute nicht mehr gibt. Eine Neuerung von Paul und
Katharina Lenerz (1919-2003) war, dass sie Spezialitäten wie Schaschlik
und Hähnchen anboten. Vor dieser Zeit war es für die Leute aus dem Dorf
ungewöhnlich, in einem Gasthaus zu essen.
Rückseite einer Ansichtskarte des Gasthauses
Lenerz mit Unterschrift von Helmut Rahn, des Helden der
Weltmeisterschaft von Bern 1954. Helmut Rahn hatte ein Haus in Flussbach
und kam häufiger in das Gasthaus Lenerz. So auch am 5. Juli 1964, auf
den Tag genau zehn Jahre nachdem die deutsche Mannschaft in Bern
Weltmeister wurde. Auf der Karte gab er mir ein Autogramm.
Ansichtskarte der Hasborner Mühle mit Schwimmbad.
Hinweisschild
auf das Gasthaus/Restaurant in der Hasborner Mühle, das von den 1970er
bis in die 1990er Jahre betrieben wurde.
Gasthaus
Peter Koller (heute Haus Stefan Neuerburg, Hauptstr. 1), auf der Treppe
von links: Anna Koller (1884-1971, geb. Ehlen aus Hontheim), Röschen
Koller (Rosa Knödgen), Johann Koller, Anita Koller (verh. Lietz) und
Katharina Koller (1908-1990, geb. Simon, „Koller Katchen“).
Gasthaus
Koller, links Kegelbahn. Das Gasthaus Koller führte Bitburger Simon
Bräu, damals eine kleine Biermarke in der Region, heute dominierend. Es
gab seinerzeit in Hasborn zwei Kegelbahnen. Das Gasthaus Koller wurde
bis 1941 betrieben. Als Peter Koller in den Krieg musste, gab die
Familie den Gastbetrieb auf. Peter Koller kam erst 1948 aus
amerikanischer Gefangenschaft zurück. Da weder Peter Kollers Mutter Anna
Koller (*1884 in Hontheim, +1971 in Hasborn) noch sein früh verstorbener
Vater Jakob (*1878 in Greimerath, +1920 in Hasborn) aus dem Haus
stammten, stellt sich die Frage, wie sie in das Gasthaus Koller kamen.
Der Vater von Jakob Koller, Peter Koller (*1842 in Greimerath und 1907
dort verstorben) heiratete 1875 Susanna Warbach (*1846 in Hasborn, +1920
in Greimerath). Sie war die Tochter des Gastwirtes Matthias Warbach
(*1795 in Bausendorf, +1855 in Hasborn) und dessen zweiter Frau Maria
Barbara Koenen (*1819 in Hasborn und dort 1897 verstorben). Im
Familienbuch Niederöfflingen wird Matthias Warbach als Gastwirt genannt.
Als Matthias Warbach mit 60 Jahren starb, war seine Witwe erst 36 Jahre
alt. Offenbar führte sie das Gasthaus weiter, denn sie wird 1861 als
„Wirthin“ aufgeführt. Im selben Jahr heiratete sie den zehn Jahre
jüngeren Johann Eich (*1829 in Willwerscheid, +1878 in Hasborn), den sie
aber um fast 20 Jahre überlebte. Aus dieser Ehe gingen keine Kinder
hervor. Alles deutet also darauf hin, dass Jakob und Anna Maria Koller
das Gasthaus von der Großmutter Jakobs übernahmen. Die Tatsache, dass
zwei derart stattliche Gasthäuser wie das Haus Thomas und das Haus
Warbach/Koller nur etwa 100 Meter voneinander entfernt an der
Hauptstraße lagen, lässt sich nur aus der Verkehrssituation erklären.
Ich konnte leider nicht feststellen, welches der beiden Gasthäuser das
ältere ist. Beide Häuser sind größer als die typischen Hasborner
Bauernhäuser und dürften etwa aus der gleichen Zeit, also aus der Mitte
des 18. Jahrhunderts, stammen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie nach
der Errichtung der Postkutschenlinie Trier-Koblenz im Jahre 1726 gebaut
wurden. Der Gastwirt Matthias Warbach taucht auch in anderen
Zusammenhängen auf. So stationierte die Post in den Jahren 1847 bis 1854
in Hasborn einen Postschlitten, der bei starkem Schneefall statt der
Postkutsche eingesetzt wurde. Dazu heißt es: „Heute den 28. Dezember
1847 wurde zwischen dem Wirth und Barriere-Empfänger Matthias Warbach zu
Hasborn und dem Post-Expediteur Fier von Wittlich, welcher dazu von dem
königlichen Postamte in Trier beauftragt, folgender Vertrag geschlossen.
Der Warbach verpflichtet sich, zur Unterstellung des Königlichen
Postschlittens sowie der Postwagen, wenn die Schlitten gebraucht werden,
seine Scheune in Hasborn herzugeben und zugleich auch die gehörige
Aufsicht zu führen, dass dieselben dort nicht beschädigt werden. Für
diese Benutzung erhält der Warbach aus der Königlichen Postkasse zu
Trier durch die Post-Expedition zu Wittlich einen Thaler monatlich gegen
Quittung“ (siehe dazu auch den Bericht zu Seite 72 des Fotoalbums).
Aufschlussreich ist hier der Hinweis auf den „Barriere-Empfänger
Warbach“. Matthias Warbach war neben seiner Tätigkeit als Gastwirt und
Bauer für die Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren, heute würde man
von Maut sprechen, zuständig. Denn in Hasborn gab es zwischen 1820 und
1870 einen Schlagbaum, der die Ortsdurchfahrt versperrte.
Zahlungspflichtig waren „Frachtwagen, Extraposten, Kutschen, zweirädrige
Kabriolets und jedes andere Fuhrwerk zum Fortschaffen von Personen“. Da
der Wirt Warbach als „Barriere-Empfänger“ genannt wird, ist davon
auszugehen, dass der Schlagbaum sich auf Höhe des Hauses Hauptstraße 2
(heute Familie Neuerburg) befand, denn der Wirt oder seine Beauftragten
mussten immer zur Stelle sein, wenn ein Fuhrwerk durch Hasborn fuhr. Die
Einnahmen fielen an den Staat, also das Königreich Preußen, zu dem das
Rheinland und Hasborn seit 1815 gehörten. Der Wirt Warbach erhielt einen
Teil der Einnahmen als Provision. (Aus einem Bericht des Postexperten
Erich Gerten). Die Ortsgemeinde Hasborn könnte wieder einen solchen
Schlagbaum einführen. Wenn man von jedem Auto nur 1 Euro nähme, käme
etwa 1 Million Euro im Jahr zusammen. Matthias Warbach spielte auch eine
Rolle bei der Affäre mit den „Hasborner Buscherben“. „Buscherbe“ ist ein
alter Begriff für den Besitzer bzw. Nutznießer eines Waldanteils.
Zwischen 1687 und 1710 kam es zu Streitigkeiten zwischen der Gemeinde
Greimerath und den Hasborner Buscherben wegen Holzrechten und
Eichelmast. Dieser Streit zog sich offenbar über mehr als 100 Jahre hin.
Am 20. Mai 1841 hatte Matthias Warbach auf seinen Privatparzellen, die
auf der Greimerather Gemarkung lagen, den Bauern des Pfarrortes das
Recht auf die Viehweide streitig gemacht. Am 16. Dezember 1845 entschied
das Königliche Landgericht in Trier für Warbach und gegen die Gemeinde
Greimerath. Am 16. Juli 1847 beschloss der Greimerather Gemeinderat, vor
das Appelationsgericht in Köln in Revision zu gehen, und bekam dort
schließlich Recht.